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Kostenartenrechnung: Erklärung und Beispiele

Inhalt

Die Kostenartenrechnung gehört zum Bereich der Kostenrechnung und teilt die Kosten in bestimmte Kostenarten ein. Wie die Kostenartenrechnung funktioniert und warum sie für Unternehmen wichtig ist, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was sind Kostenarten?

Bevor wir uns genauer mit der Kostenartenrechnung beschäftigen, klären wir erst, was man unter Kostenarten überhaupt versteht. Kostenarten sind Kategorien, nach welchen man die Kosten eines Unternehmens einteilen kann, nach Auflösung der Gesamtkosten.

Allgemein kann man Kostenarten nach folgenden Kriterien gliedern:

  • nach Produktionsfaktoren
  • nach Funktionsbereich
  • nach Art der Verrechnung
  • nach Art der Kostenerfassung oder
  • nach dem Verhalten bei Beschäftigungsschwankungen

Ausführlichere Informationen zu Kostenarten sowie einem anschaulichen Beispiel finden Sie in unserem Beitrag Kostenarten einfach erklärt.

Grundsätze der Kostenartenbildung

Die Bildung von Kostenarten kann nicht einfach willkürlich passieren. Ein Unternehmen hat sich an gewisse Grundsätze zu halten. Folgende Grundsätze der Kostenartenbildung müssen Sie als Unternehmen beachten:

  • Grundsatz der vollständigen Erfassung
    Es muss darauf geachtet werden, dass es für alle aufkommenden Kosten auch dementsprechende Kostenarten gibt. Alle Kosten in einem Unternehmen müssen einer Kostenart zugeteilt werden können.
  • Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
    Dabei geht es darum, nicht notwendige bzw. überflüssige Einteilungskriterien zu vermeiden und eine Kosten-Nutzen-Relation zu verfolgen.
  • Grundsatz der Kostenunterteilung gemäß ihrer Weiterverrechnung
    Kosten müssen auf eine Art unterteilt werden, die im Einklang mit der weiteren Verrechnung steht.
  • Grundsatz der Kennzeichnung kalkulatorischer Kostenarten
    Kalkulatorische Kosten oder auch Anderskosten bzw. Zusatzkosten beruhen nicht auf tatsächlichen Zahlungen, weshalb sie auch bei der Kostenartenbildung bedacht und gekennzeichnet werden müssen.

Kostenartenrechnung Erklärung

In welchen Bereich des Rechnungswesens kann die Kostenartenrechnung eingegliedert werden? Die Kostenartenrechnung gehört thematisch zum internen Rechnungswesen. Sie bildet die erste Stufe der dreistufigen Kosten- und Leistungsrechnung (kurz: KLR). Auf die Kostenartenrechnung folgen dann die Kostenstellenrechnung und die Kostenträgerrechnung.

Mithilfe der Kostenartenrechnung werden die Kosten einer Periode festgehalten und in die einzelnen Kostenarten eingeteilt. Die Kostenartenrechnung beantwortet folgende Frage:

  • Welche Kosten sind in welcher Höhe innerhalb einer bestimmten Periode im Unternehmen angefallen?

Die Kostenartenrechnung ist dabei eine Aufstellung aller Kosten – eine Zurechnung zu bestimmten Kostenstellen oder Abteilungen findet nicht statt.

Wie funktioniert die Kostenartenrechnung?

Die Kostenartenrechnung funktioniert folgendermaßen: Zuerst werden Erträge von Aufwendungen und Leistungen abgegrenzt und bewertet. Die für die Kostenartenrechnung relevanten Kosten sind die Primärkosten, hier fallen auch die kalkulatorischen Kosten mit hinein. Abschließend werden die Kosten nach den vorher definierten Kostenarten gegliedert.

Die Ergebnisse, die bei der Kostenartenrechnung herauskommen, bilden in weiterer Folge dann die Grundlage für die Kostenstellen- und die Kostenträgerrechnung.

Prinzipien der Kostenartenrechnung

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Kostenartenrechnung nach folgenden Prinzipien abläuft:

  • Eindeutigkeit

Dieses Prinzip sagt aus, dass die Definition der Kostenarten eindeutig erfolgen muss, damit der Inhalt der Kosten zweifelsfrei ist.

  • Überschneidungsfreiheit

Die Überschneidungsfreiheit resultiert aus dem ersten Prinzip und besagt, dass ein Kostenbetrag auch nur einer Kostenart zugeordnet werden darf.

  • Vollständigkeit

Nach diesem Prinzip müssen alle Kosten einer bestimmten Kostenart zugeordnet werden. Alle Kosten müssen aufgezeichnet und klar zuordenbar sein.

Was sind die Aufgaben der Kostenartenrechnung?

Die Kernaufgaben der Kostenrechnung sind:

  • die vollständige Erfassung aller Kosten, die innerhalb einer Periode anfallen
  • die Bewertung dieser Kosten sowie die Festlegung der Höhe des Kostenbetrags
  • die Einteilung der Kosten in vordefinierte Kostenarten, anhand bestimmter Merkmale

Die Einteilung der Kosten in Kostenarten hängt davon ab, welchem Zweck sie dienen, beispielsweise kann man die Kosten in variable und fixe Kosten einteilen. Aber es gibt noch wesentlich mehr Einteilungskriterien, in welche man Kosten gliedern kann.

Wichtig dabei ist, dass die Kostenartenrechnung allein betriebszweckbezogene Kosten berücksichtigt. Also jene Kosten, die für das Unternehmen relevant sind. Nicht dazu gehören beispielsweise betriebsfremde Kosten, wie Spenden oder auch außerordentliche Kosten, wie der Verkauf von Beteiligungen.

Warum ist die Kostenartenrechnung wichtig?

Die Kostenartenrechnung ist ein Teilbereich der Kostenrechnung. Sie wichtig, weil sie eine Art Datenlieferant für alle anderen Stufen der Kostenrechnung,nämlich die Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung, darstellt. Besonders wichtig ist, dass dank der Kostenartenrechnung aktuelle und eindeutige Auskünfte über die Kostenstruktur im Unternehmen verfügbar sind.

Unser Praxistipp: Gute online Buchhaltungsprogramme können Sie dabei unterstützen, Ihre Kosten im Auge zu behalten und liefern Ihnen tagesaktuelle Zahlen, mit welchen Sie dann in der Buchhaltung genauer und effizienter kalkulieren können.

Ziel der Kostenartenrechnung

Das Ziel der Kostenartenrechnung ist eine eindeutige, aktuelle und vor allem möglichst kostengünstige Erfassung der Unternehmenskosten. Darüber hinaus ist die Kostenartenrechnung für das Controlling wichtig, denn dank ihr können wichtige Erkenntnisse über die Zusammensetzung der im Unternehmen anfallenden Kosten generiert werden. Dadurch wird die Kostenartenrechnung zu einer wichtigen Einflussgröße auf den unternehmerischen Gewinn.

Kostenartenrechnung: Beispiele & Berechnung

Theoretisch wissen Sie jetzt, was es mit den Kostenarten auf sich hat. Aber spielen wir das Ganze doch einmal praktisch durch. Dazu nehmen wir als Beispiel die Firma Latz & Hose GmbH.

Sie produziert in erster Linie Hosen, aber auch ein paar Hemden. Als Rohstoffe benötigt die Firma also den Stoff selbst, Nähseide, Knöpfe und Reißverschlüsse.

Natürlich gibt es in der Latz & Hose GmbH auch zwei Schneider, die die Produkte herstellen und eine Dame im Vertrieb, sowie einen jungen Herrn in der Verwaltung.

Für die Kostenartenrechnung sind noch weitere Kosten wichtig, wie Strom, Miete sowie Abschreibungen und eventuelle Diebstähle.

Als ersten Schritt schauen wir uns die Rohstoffkosten genauer an:

Bezeichnung Kosten in €
Stoffe 2.000
Nähseide 200
Knöpfe 350
Reißverschlüsse 400
gessamt 2.950

Somit ergeben sich Materialkosten in Höhe von 2.950€.

Jetzt müssen wir noch wissen, wie viel unsere Mitarbeiter verdienen: Die Schneider kosten das Unternehmen jeweils 1.800€, die Dame im Vertrieb 2.000 und der Mitarbeiter in der Verwaltung 1.700€. Das macht gesamt 7.300€.

Stromkosten und MIete sind Dienstleistungskosten und lassen sich nicht auf ein Produkt aufteilen, sie sind also Gesamtkosten. Die Stromkosten der Latz & Hose GmbH betragen monatlich 1.500€, die Miete 3.000€.

Die kalkulatorische Abschreibung gehört zu den Anlagekosten und beträgt 1.000€, der Diebstahl von wertvollen Stoffen letzte Woche im Wert von 800€ ist ein Beständewagnis.

Somit haben wir nun für die Latz & Hose GmbH folgende Kostenartenrechnung:

Bezeichnung Kosten in €
Materialkosten 2.950
Personalkosten 7.300
Strom 1.500
Miete 3.000
kalkulatorische Abschreibungen 1.000
Beständewagnis 800

Wie funktioniert die Kostenartenrechnung?

Die Kostenartenrechnung funktioniert folgendermaßen: Zuerst werden Erträge von Aufwendungen und Leistungen abgegrenzt und bewertet. Die für die Kostenartenrechnung relevanten Kosten sind die Primärkosten, hier fallen auch die kalkulatorischen Kosten mit hinein. Abschließend werden die Kosten nach den vorher definierten Kostenarten gegliedert.

Die Ergebnisse, die bei der Kostenartenrechnung herauskommen, bilden in weiterer Folge dann die Grundlage für die Kostenstellen- und die Kostenträgerrechnung.

Fazit: Kostenartenrechnung

Sie haben gesehen, dass die Kostenartenrechnung ein wichtiges Analyse- und Datenaufbereitungstool ist, das Sie in Ihrem Unternehmen nicht vernachlässigen sollten. Die Kostenartenrechnung bildet die Grundlage für weitere Berechnungen und ist somit ein wichtiger Teilbereich innerhalb der Kostenrechnung.

Mittelständische und große Unternehmen verfügen oft über ein eigenes Controlling, das sich diesem Bereich widmet.

In Start-Ups und kleinen Unternehmen hingegen kommt oft die Buchhaltung zum Zug, zusätzlich zu all den anderen Dingen, die sie erledigen muss. Deshalb empfiehlt es sich, auf eine moderne Cloud Buchhaltungssoftware zurückzugreifen und somit nicht nur die Buchhaltung zu entlasten sondern gleichzeitig auch von tagesaktuellen Kennzahlen und einem intuitiven Finanz-Dashboard zu profitieren.

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Über den Autor

Mathias Kimpl
Mathias Kimpl

Mathias ist Geschäftsführer von domonda und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Unternehmer im Tech- und Marketingumfeld. Die digitale Finanzabteilung erfolgreich in KMUs zu etablieren ist seine Mission.

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